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Auf einer kleinen Insel bauten die Menschen auf ihren Feldern Mais an. Doch die dicken, schwarzen Käfer, die ebenfalls auf der Insel lebten, belästigten sie und fraßen ihre Pflanzen. Also spritzten die Bewohner Insektizide aus, um die Krabbeltiere loszuwerden. Das gelang ihnen, doch auch die Fische waren plötzlich fort. Denn die Käfer waren von Vögeln gefressen worden, die wiederum ihren Kot ins Meer fallen ließen. Als es keine Käfer mehr gab, zogen die Vögel weg, woraufhin auch die Fische nichts mehr zu fressen hatten und davonschwammen. So hatte sich der Mensch zum Schluss selbst geschadet.

Diese kleine Geschichte bildete den Einstieg in unser „Vogelprojekt“, das zu Beginn des 2. Semesters startete. Sie sollte verdeutlichen, wie wichtig Artenschutz (= Diversitätsschutz) ist, da alle Tiere und Pflanzen in einem ökologischen Gleichgewicht zusammenhängen. In der darauffolgenden Stunde konnten wir dieses Gleichgewicht mit einem Modell testen und die dramatischen Folgen des Artensterbens (in unserem Fall den Einsturz der Klopapierpyramide) beobachten.
Doch was tun? Mag. Franziska Puhm, Leiterin der Regionalgruppe „Feuchte Ebene-Thermenlinie“ des Naturschutzbundes NÖ, lieferte uns in ihrem Online-Vortrag zahlreiche Ideen, wie wir uns aktiv für den Artenschutz einsetzen könnten. Schnell wurde der zweite Teil unseres Projekts beschlossen: Wir wollten 21 Nistkästen bauen, um die heimischen Vögel in der Brutzeit zu unterstützen. Dabei entstanden Brutorte für Hausrotschwänze, Blaumeisen, Mauersegler, Mehlschwalben, Baumläufer, Sperlinge, Dohlen, Turmfalken und sogar für einen Waldkauz. Einige Vertreter dieser konnten wir bei einer einstündigen Exkursion beobachten und mit Hilfe der NABU Vogelwelt App bestimmen. Die Materialkosten für die Nistkästen übernahm „Sciene Fair NÖ“ und so wurde fleißig gebohrt und geschraubt, damit die Neubauten bis zu den Osterferien bezugsfertig wurden. 

In der Zwischenzeit lernten die Schüler*innen der 1a, b und c in den Biologiestunden Allgemeines über den Körperbau des Vogels, dessen Fortpflanzung und wie diese Tiere überhaupt fliegen können. Bei einem kleinen Experiment hoben die SchülerInnen beinahe ab, und obwohl wir das Phänomen „Auftrieb“ kennengelernt haben, hoffen wir doch sehr, dass zu Hause keine Selbstversuche à la Ikarus gestartet wurden. Stattdessen sollten die Schüler*innen in den Home Schooling Tagen im Team an einem Portfolio arbeiten, das Information zu „ihrem“ Vogel, dessen Nistkasten und Vogelschutz im Allgemeinen enthält. Die wirklich großartigen Resultate können Sie am Schulgelände oder in Schwadorf bewundern, wo bei jedem Nistkasten bald ein Informationsschild hängt, über dessen QR-Code Sie zum jeweiligen Portfolio kommen.

Nicht nur die Portfolios wurden pünktlich zu den Osterferien fertig, sondern auch die Nistkästen. Zehn Stück zieren nun das Schulgelände, die restlichen elf finden Sie im Ort verteilt. Ein herzliches Dankeschön hierbei an Herrn Zijadin Rexhaj, Bernhard Böhm, Elias Riedinger und Wolfgang Janosi für die tatkräftige Unterstützung bei der Montage sowie für die beeindruckenden Kletterkünste! Wir hoffen, dass unsere Nistkästen in diesen Wochen schon reichlich Besuch hatten. Bei einer abschließenden virtuellen „Wanderung“ im April werden wir diese bewundern, wobei auch die Schüler*innen ihr gesammeltes Wissen unter Beweis stellen können. Damit endet ein großartiges, nachhaltiges Projekt, von dem nicht nur zahlreiche Vögel, sondern auch die Kinder der 1. Klassen profitieren konnten.

 

B. Puchinger & J. Friedrich